Neuapostolische Kirche - Gemeinde Bochum-Gerthe

Gemeinde Gerthe 2025

In der zweiten Jahreshälfte des Jahres 2013 - lange bevor es zu Diskussionen in der Landes- oder Bezirkskirche über die Zukunft der Gemeinden gab - hatte sich die Jugend der Gemeinde Gerthe aufgrund der persönlichen Lebens- & Ausbildungssituationen zusammengesetzt und einmal über die Zukunft der Gemeinde und des Gemeindelebens nachgedacht.

Das nachfolgend aufgezeigte Projekt wurde nie verwirlicht und wird es wohl auch nicht - dennoch wurde es mit der damaligen Bezirksleitung und auch der Bauabteilung der Verwaltung der NAK NRW diskutiert und in Bezug auf seine detailreiche und durchdachte Ausarbeitung gelobt.

Wir möchten - als Erinnerung und Impuls zum Nachdenken - das Projekt hier dennoch einfach stehen lassen.

Viel Freude beim Lesen!

Gemeinde Gerthe 2025

„fit for faith - fit for future“

Ein Projekt der Gerther Jugend

Januar 2014

(Datum der Vorstellung)

Hintergrund

Die Jugend hat sich in der Gemeinde Gerthe zu einer recht aktiven Gruppe entwickelt, die das Gemeindeleben in vielen Bereichen aktiv mitgestaltet:  

• Musik (Gemeindechor, Instrumentalgruppe) 

• Kinderbetreuung 

 • gemeinsame Aktionen insbesondere mit den Senioren (u.a. Sommergrillen, Gestaltung von Seniorentreffen) 

• Mitarbeit bei Gemeindeprojekten 

• Durchführung eigener Projekt (Entschlafenen-Andacht, Filmbeiträge, Internetauftritt) 

• fest etablierte Gemeinschaftsaktionen (GertherJugendTreff‘s, jährlicher JugendUrlaub etc.)

Inzwischen sind die meisten Jugendlichen in einem Alter, in dem die Berufs- und Lebensplanung eine immer größere Rolle spielt und damit auch die Rolle des Wohn- bzw. Ausbildungsortes und die – zukünftige (!) - Rolle in der Gemeinde. 

Diesbezüglich beobachten die Jugendlichen seit längerem die Entwicklungen in der Gemeinde im Allgemeinen sowie die eigenen Möglichkeiten im Besonderen

Status quo

• die Gemeinde ist im Gesamten sehr aktiv mit einer „gesunden“ Altersstruktur und „stabilen“ Teilnehmerzahlen in Gottesdiensten sowie darüber hinausgehenden Veranstaltungen 

• nicht-geistliche Angebote überwiegen dabei stark gegenüber geistlichen/kirchlichen Angeboten (und Teilnehmerzahlen) 

• in der Gemeinde herrscht eine liebevolle Atmosphäre, die sich in einem gepflegten und interessierten Miteinander zeigt, das oft über das „übliche geschwisterliche Niveau“ hinausgeht

Beobachtungen

• die Gemeinde „altert“: 

– manche Geschwister können oft an Angeboten & Treffen nicht mehr teilnehmen, weil sich Hindernisse auftun 

– in Hinblick auf die Zukunft kündigt sich ein Strukturwandel an 

• „gesunde“ Teilnehmerzahlen 

– größer werdende Teilnehmerzahlen in gruppenspezifischen Bereichen (Jugend, Senioren) führen auch zu Problemen (Infrastruktur) 

• „Kernkompetenz“ und Vielfalt: 

– wenn man für „Kirche“ eine „Kernkompetenz“ definieren wollte, wäre hier die seelsorgerische Betreuung zu nennen sowie der Schwerpunkt auf die geistlichen Angebote zu legen 

– dieser Bereich sollte ein Vertiefung erfahren…! 

– bei der Betrachtung des Gemeindelebens zeigt sich eine große Vielfalt an Ideen, Interessen und auch Möglichkeiten/Potenzial (!), dass genutzt werden sollte, auch um die „Kernkompetenz“ zu erhalten/pflegen, was sich zunehmend schwieriger gestaltet 

•Gemeinde als Zuhause 

– das Gemeindegebäude („Kirche“) ist Anlaufstelle und „Location“ für viele dieser Aktionen bzw. für das Gemeindeleben 

– es findet sich eine günstige Struktur bezüglich des „Einzugsgebietes“ der Gemeinde, so dass die Gemeinde als zentral liegend empfunden wird 

– das Miteinander in der Gemeinde lässt die Nutzung des Gebäudes für diverse Aktivitäten unkompliziert zu, stößt jedoch – insbesondere mit Blick in die Zukunft – immer häufiger an Grenzen…

Zahlen, Daten, Fakten

• es wurden Berechnungen angestellt, um ein Blick für die Zukunft der Strukturen in der Gemeinde zu gewinnen 

• die Geschwister wurden dazu in Gruppen eingeteilt, die eine Berechnungsgrundlage bilden sollten 

• unberechenbare Variablen (Geburten & Todesfälle) wurden durch eine „großzügige“ Grenzbildung sowie die Erfahrungen der vergangenen Jahre versucht, möglichst klein zu halten.

Kurze Erläuterung: 
Zur Berechnung wurden folgende Gruppen eingeteilt: 
• 0 - 6: Kleinkinder (KK) 
• 7 - 14: Kinder (K) 
• 15-28: Jugend (J) 
• 29-64: „Mittelalter“ (M) 
• 65-95: Senioren 
• 95+ : statistisch nicht erfasst

Die Gemeinde Gerthe 2025:

Ergebnis 1 

Gemeindestruktur 

Die Gruppen „Jugend“ und „Mittelalter“ sind als – insbesondere relativ sicher berechenbare Variablen – in Betrachtung auf das Jahr 2025 sehr stabil! 

Die Gruppe der Senioren wird eine extreme Zunahme erfahren (+ 16%, d.h. + ca. 17 Geschwister) 

Die unsicherste Variable ist die Anzahl der „Kleinkinder“, die hier bei 0% liegt, jedoch wegen der nicht wenigen „gebärfähigen“ Jugendlichen, insbesondere vor dem Hintergrund eines Zeitraumes von 11 Jahren (!), sicher höher liegt. 

Diese „Unberechenbarkeit“ sollte durch eine großzügige Altersgrenze bei den nicht mehr erfassten Senioren (95+) in Bezug auf die Gesamtzahl ausgeglichen werden.

Ergebnis 2 

Amtsträger 

Bis zum Jahre 2025 werden insgesamt 4 Amtsträger im Ruhestand sein (1 Evangelist, 1 Priester, 2 Diakone) 

Aktuell (2014) ist ein Seelsorger für ca. 7,3 % (bzw. 7) der Geschwister zuständig. 

Im Jahr 2025 ist ein Seelsorger für ca. 10,1 % (bzw. 10) der Geschwister zuständig.  

Der Ämterkreis hat in den vergangenen 10 Jahren schon eine ähnliche Verkleinerung erfahren (Inruhesetzung, Todesfall, Amtsniederlegung)

Ergebnis 3

Entwicklung bis 2025

Unser „Hauptproblem“:

Das Gemeindegebäude

Für die Gottesdienst besteht keinerlei Problem,

ABER: 

- es gibt nur einen Mehrzweckraum, der 

• für die jeweiligen Gruppen immer enger wird 

• im ersten Stock liegt, was noch dadurch zu einem zusätzlichen Problem wird, dass die Toiletten im Keller liegen 

• dies stellt insbesondere für die Senioren ein Hindernis dar 

- es gibt kaum Lager- bzw. Abstellraum, so dass sich stellenweise viel „Müll“ ansammelt 

- viele Aktivitäten (insbesondere der Jugend) finden fast ausschließlich in privaten Wohnräumen statt, was in Zukunft durch die noch wachsende Jugendgruppe nicht mehr möglich sein wird. 

- entspricht zudem kaum noch den Anforderungen an eine Versammlungsstätte in Bezug auf die Feuervorschriften etc.

Es folgt ein Vorschlag der GertherJugend bezüglich einer möglichen

KERNRENOVIERUNG DER GEMEINDE

Aktuelle Situation - Erdgeschoss:

KEIN Umbau in Kirchenschiff, Kinderraum, Treppenhaus 

Empfehlung: 

-Einbau eines Notausgangs im Kirchenschiff zum Parkplatz 

- Vergrößerung des Seitenausgangs in der Garderobe auf den Parkplatz

Wesentlicher Umbau: 

- Auflösung der Sakristei (Ämterzimmer) mit Umgestaltung zu einer

- behindertengerechten Toilette, 

- einem Nebenfoyer mit Seiteneingang sowie 

- einem Fahrstuhlschacht

ERGEBNIS ERDGESCHOSS:

Aktuelle Situation - Obergeschoss:

KEIN Umbau auf der Empore, im Flurbereich und im Treppenhaus 

Empfehlung: 

- Einbau einer „Zwischendecke“ bzw. Empore im Mehrzweckraum über zwei Drittel des Raumes, um so quasi eine Verdopplung des Raummaßes mit viel Lagerfläche zu erreichen. 

Durch die Öffnung der Empore zum Fenster hin sind beide Ebenen lichtdurchflutet. 

Wesentlicher Umbau: 

- Auflösung der Küche mit deren Umbau in einen Fahrstuhlschacht

Ergebnis Obergeschoss:

Aktuelle Situation Untergeschoss/Kellergeschoss:

KEIN Umbau im Treppenhaus, Heizungs- und Blumenkeller 

Wesentlicher Umbau: 

- Ausbau des „Kriechkellers“ 

- Umgestaltung der Räume mit Öltank und Lager (!) 

- Modernisierung der Toiletten 

- Einbau von Treppenaufgängen zum Parkplatz beidseits

Ergebnis Untergeschoss:

Fazit:

• Keller = aufwendige Kernsanierung 

- Lichtschächte & Drainage, 

- Fahrstuhl, 

- Öltank, 

- Lagerraum, 

- Elektrik, 

- Toiletten, 

- Mehrzweckraum/-räume, 

- Sakristei, 

- Seitenausgänge 

Hier ist sicherlich eine „Luxuslösung“ aufgezeigt, die jedoch vor dem Hintergrund der zukünftigen Entwicklungen sowie der durch sie entstehenden Möglichkeiten nicht unrealistisch ist, in jedem Falle aber ihre Alternative sucht

Ziel

• die GertherJugend wollte auf Basis der aktuellen Daten sowie der zu erwartenden Entwicklungen einen Vorschlag machen, der sich der aktuellen, rein strukturellen Probleme annimmt und dazu beiträgt, dass die Gemeinde Gerthe in ihrer Kirche auch in der Zukunft ein schönes Zuhause hat

• wir hoffen 

– auf rege Auseinandersetzung mit dem Renovierungsvorschlag sowie den ihm zugrundeliegenden Überlegungen… 

– auf eine Befragung, Diskussion dieser Hintergründe auch in der Gemeinde 

– gerne auch auf – andere oder bessere – Alternativvorschläge 

– hiermit jedweder Überlegung einer zukünftigen Auflösung, Fusion bezüglich der Gemeinde Gerthe zuvorzukommen ;)

DETAILANSICHTEN DER UMBAUTEN

Umbaudetails Erdgeschoss 1/2 

Ein Notausgang (Feuervorschriften) wird im Kirchenschiff hinzugefügt.

Umbaudetails Erdgeschoss 2/2 

Das Ämterzimmer wird umgestaltet: aus dem Raum entsteht 

- ein Fahrstuhlschacht (1), der auf der Fläche der Küche im Obergeschoss entsteht 

- ein behindertengerechtes WC (2) auf dieser Ebene neben dem Fahrstuhlschacht 

- ein „Nebenfoyer„ (3) aus dem „restlichen“ Ämterzimmer, dass auch mit einem Nebeneingang / Notausgang zum Parkplatz anstelle der jetzigen Fenster versehen wird. 

Dieses Nebenfoyer bietet außerdem reichlich Platz für Regale für die Chormappen und Familien, Printmedien etc. Die Ämterzimmertür kann dabei zu einem Durchgang ähnlich zu denen zur Garderobe erweitert werden.

Umbaudetails Obergeschoss 1/2 

Die Umbauarbeiten im Obergeschoss halten sich auch in Grenzen, da hier „nur“: 

- die bisherige sehr kleine und enge Küche neben der Empore zu einem Fahrstuhlschacht (1) umgebaut wird.

Umbaudetails Obergeschoss 2/2 

Die Umbauarbeiten im Obergeschoss halten sich auch in Grenzen, da hier „nur“: 

- der Mehrzweckraum eine „Zwischendecke“ (2) erhält, die ähnlich einer Empore den halben bis 2/3 des Raumes umfasst Vorteil dieser Konstruktion ist, dass dadurch, dass die Empore zur Fensterwand hin offen ist, beide Raumteile viel Licht erhalten. 

Außerdem gewinnen wir viel Lagerraum auf der Empore. Zugang soll eine solide, breite Treppe (3) bieten, die auch einen sicheren Transport großer Gegenstände zulässt. 

Die große Grundfläche des Mehrzweckraumes kann als Begegnungsstätte für Jugend, Mittelalter etc. ausgestaltet werden.

Umbaudetails Untergeschoss 1/12 

Die größten und kompliziertesten und damit sicherlich auch teuersten Eingriffe betreffen das Untergeschoss: 

- die bis dato nur als „Kriechkeller“ unter dem gesamten Kirchenschiff vorhandene Unterkellerung soll ausgebaut werden. 

Bei der Kellerhöhe von ca. 2, 15m erhalten wir somit sehr große Räumlichkeiten zur weiteren Ausgestaltung.

Umbaudetails Untergeschoss 2/12 

Zunächst die Sicherheitsaspekte: 

- Zwei Notausgänge / Nebeneingänge mit einer Treppe sollen rechts und links (Notausgang 1 & 2 in der Zeichnung) eingebaut werden Parkraum geht dabei kaum verloren 

- der Kirchenbau muss rundherum freigelegt, drainiert und mit Lichtschächten ausgestattet werden (ähnlich wie bei den Toilettenräumen) , um den neuen Kellerraum Licht und Belüftung zu geben

Umbaudetails Untergeschoss 3/12 

 Weitere Umbauarbeiten: 

- Heizungskeller und Blumenkeller bleiben in ihrer Form erhalten, lediglich das Zugangs„fenster“ (1) im Blumenkeller zum jetzigen „Kriechkeller“ wird vermauert.

Umbaudetails Untergeschoss 4/12 

- Die Herren und Damentoiletten werden ca. umstrukturiert, so dass in der Herrentoilette zwei Toiletten (1) und drei Pissoirs (2) in der Damentoilette vier Toiletten (3) untergebracht werden können 

- In den Waschräume der Toiletten sollen jeweils zwei Waschbecken (4) untergebracht werden 

Der bisherige kleine Abstellraum, der den Waschraum der Herrentoilette eingeengt hat, wird aufgelöst (5)

Umbaudetails Untergeschoss 5/12 

Die extremen Umbauarbeiten betreffen Öltank- & Lagerraum: 

- hier entsteht ein (kleinerer) Ölraum (1) sowie das untere Ende des Fahrstuhlschachtes (2). 

Die Fahrstuhltür ist hier um 90° verlegt, so dass der Fahrstuhl zwei Türen besitzt (nach Osten im Erd- und Obergeschoss; nach Süden im Kellergeschoss) 

Es entsteht so eine Öffnung vor dem Fahrstuhlschacht (3) in den neuen Gang des ausgebauten Kellers unter dem Kirchenschiff. 

Der Umbau des Öltanks ist sicherlich die komplizierteste Angelegenheit

Umbaudetails Untergeschoss 6/12 

Der ausgebaute Kriechkeller erhält zwei große Räume (1) & (2) , die jedoch durch eine mobile Wand / Faltwand (3) zu einem großen Gemeinschaftsraum zusammengefügt werden können.

Umbaudetails Untergeschoss 7/12 

Der vordere Mehrzweckraum (1) erhält eine große Küche (2)

Umbaudetails Untergeschoss 8/12 

Die beiden Mehrzweckräume sind zum Seitengang so mit gebaut, dass natürliche Nischen entstehen, die Platz für (Einbau-)Schränke bieten. 

Am Ende des ausgebauten Kellers entstehen über die gesamte Breite des Kirchenschiffs zwei Räume, von denen 

- der eine, größere das neue größere Ämterzimmer mit Zugang zum Seitengang bildet, 

- der zweite, kleinere, vom zweiten Mehrzweckraum zugänglich ist und als Abstell- / Lager- oder kleiner Arbeitsraum genutzt werden kann. 

Auf diese Weise entsteht viel Raum für gleichzeitig stattfindende Unterrichte wie Vorsonntag- und Sonntagschule, Religionsunterrichte etc.

Umbaudetails Untergeschoss 9/12 

Die beiden Mehrzweckräume sind zum Seitengang so mit gebaut, dass natürliche Nischen (1 & 2) entstehen, die Platz für (Einbau-)Schränke bieten.

Umbaudetails Untergeschoss 10/12 

Am Ende des ausgebauten Kellers entstehen über die gesamte Breite des Kirchenschiffs zwei Räume (1) & (2)

Umbaudetails Untergeschoss 11/12 

Der eine, größere Raum bildet das neue größere Ämterzimmer mit Zugang zum Seitengang

Umbaudetails Untergeschoss 12/12

Der zweite, kleinere Raum ist vom zweiten Mehrzweckraum zugänglich und kann als Abstell- / Lager- oder kleiner Arbeitsraum genutzt werden kann. Auf diese Weise entsteht viel Raum für gleichzeitig stattfindende Unterrichte wie Vorsonntag- und Sonntagschule, Religionsunterrichte etc.

Gesamtansicht des neu gestalteten Untergeschosses inklusive Möblierungsvorschlag: